2019-02 | COA-Aktionswoche
Vom 11. bis 16. Februar 2019 fand die bundesweite Aktionswoche für Kinder aus Suchtfamilien statt und das Aktionswochen-Team von Berlin zog eine sehr zufriedene Bilanz über die stärkste Beteiligung in der 10-jährigen Geschichte der Woche. Durch 120 Veranstaltungen, 50 Aktionen und 70 gezählte Beiträge in regionalen und überregionalen Medien wurde die Öffentlichkeit für das Thema der "vergessenen Kinder" senibilisieren und über die Notwendigkeit angemessener Hilfen aufgeklärt.
Mein erster Beitrag zur Woche war ein Vortrag mit dem Titel "Angehörige beachten". Die Veranstaltung fand am 15.01. in der Selbsthilfe-Kontaktstelle von Minden-Lübbecke statt. Die geschätzt 60 Besucher waren mehrheitlich Selbstbetroffene. Ich bedanke mich bei Frau Krömker der Drogenberatung und Frau de Vink von der Kontaktstelle für die Einladung.
Für die zweite Veranstaltung zur Aktionswoche hat sich eine einrichtungs- und städteübergreifende OWL-Bündnis mit dem Kinderschutzbund Bielefeld, der Fachstelle Sucht des Diakonischen Werkes Herford, der AG Suchtselbsthilfe Gütersloh, dem Blauen Kreuz Bad Salzuflen und Hiddenhausen-Eilshausen und dem Lichtwerk Filmtheater Bielefeld gefunden. Der preisgekrönte Film "Die beste aller Welten" wurde am 12.02. im Lichtwerk aufgeführt (» Filmwebsite). Mit 65 Zuschauern war der Filmsaal gut gefüllt. Nach der Vorführung wurde sich im Foyer des Filmhauses in vielen kleinen Gruppen angeregt ausgetauscht. Die beteiligten Einrichtungen waren sich einig, die gelungene Vernetzung in Zukunft zu vertiefen.
Mein persönliches Fazit in zwei Sätzen: 1. Man kann die Kinderproblematik nicht von der sonstigen Angehörigenproblematik trennen. 2. Ohne eindeutigen gesundheitspolitischen Auftrag verbleibt die Angehörigenhilfe im Projektstatus, abhängig von dem Engagement einzelner, und kann sich nicht nachhaltig institutionalisieren.
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» Neue Westfälische 08.02.2019
2019-01 | Ratgeber
Es ist für einen Autor wie ein (leicht verspätetes) Weihnachtsgeschenk. Die dritte Auflage des Ratgebers "Ich will mein Leben zurück!" ist gedruckt. Seit nunmehr zwei Jahrzehnten arbeite ich mit Angehörigen und seit vier Jahren ist es ein Arbeitsschwerpunkt. Deshalb habe ich mir den Ratgeber letztes Jahr gründlich und kritisch vorgenommen. Viel zu verändern, habe ich allerdings nicht gefunden, mit einer Ausnahme, es gibt nun einen neuen Abschnitt "Sich mit der Trauer anfreunden". Dieser handelt von der Bedeutung, das Gefühl der Trauer und die erfahrenen Verletzungen akzeptierend wahrzunehmen und Strategien zu entwickeln, Trost anzunehmen und - vor allem - sich selbst zu trösten. Alle, die eine ältere Auflage haben, können den Abschnitt als PDF herunterladen.
» PDF "Sich mit der Trauer anfreunden"
2018-12 | Weiße Weihnacht
Als Psychotherapeut ist die Zeit um Weihnachten stets schwierig. Bei KlientInnen, die aus kaputten Elternhäuser kommen, z.B. weil die Eltern tranken, kommen die Erinnerungen an eine unglückliche Vergangenheit hoch. Und für KlientInnen, die mitten drin stecken, weil eine nahestehende Person suchtkrank ist, ist die Zeit emotional vergiftet, weil sie damit konfrontiert sind, wie schön die Festtage sein könnten, wenn die Sucht nicht wäre. - Die Aktion Weiße Weihnacht bedeutet, über die Festtage in Solidarität mit den Kindern aus Suchtfamilien auf den Gebrauch berauschender Mittel zu verzichten. Die Teilnahme ist mir ein Bedürfnis, mich der Maßlosigkeit des Konsums zu verweigern, und eine Hoffnung, dass wir Erfüllung in der liebevollen Begegnung und im gemeinsamen Weinen und Lachen finden. Weniger ist mehr, in diesem Sinne eine besinnliche Advents- und Weihnachtszeit!
» Website Weiße Weihnacht
2018-07 | Praxiseröffnung
In eigener Sache: Co-abhängig.de und die Angehörigensache sind derzeit eher hintangestellt, weil ich im Sommer in die freiberufliche Praxistätigkeit gestartet bin. Kurzfristig ist dies mit viel Aufwand verbunden. Langfristig verspreche ich mir deutlich mehr Spielräume, mich in der Angehörigenthematik zu engagieren. Die psychotherapeutische Arbeit mit Angehörigen wird mein Praxisschwerpunkt sein und ich freue mich, dass ich schon neue Kooperationspartner in der Sache gefunden habe und einige Betroffene in die Therapie aufnehmen konnte. Vor allem ist mir aufgefallen, dass in den letzten Jahren ein Wandel stattgefunden hat und die Sucht- und Drogenberatungen das Angehörigenthema viel stärker präsent haben und in ihre Angebotsstrukturen einarbeiten. Das ist gut so.
» Website Praxis