Die folgenden Arbeitsmittel stammen aus dem Fachbuch "Die langen Schatten der Sucht" (Flassbeck & Barth, 2020) oder sind auf der Grundlage des Fachbuchs entstanden.
Der Anamnesebogen kann Therapeuten und Berater unterstützen, Qualität und Quantität der biografischen und aktuellen Belastung eines (erwachsenen) Kindes aus einer Suchtfamilie zu erfassen (S. 28 - 29). Es werden 23 Belastungen und Traumata abgefragt, die in vier Kategorien eingeordnet sind: 1. Stress, 2. emotionale Vernachlässigung, 3. soziale Beeinträchtigungen und 4. Übergriffigkeiten. Es gibt zwei Spalten, in denen die biografische Belastung und das aktuelle Ausmaß eingestuft werden können. Der Anamnesebogen gibt Hinweise für die Diagnosestellung und die Therapieplanung.
» Anamnesebogen Suchttrauma
Die Liste umfasst Schemata des Suchttraumas (S. 97 - 120). Die Bewältigungsstrategien, Schutzfunktionen, Ressourcen und dysfunktionalen Folgen der Schemata werden stichwortmäßig beschrieben.
» Schemataliste
Es wird eine Übersicht über das Diagnosekonzept des Suchttraumas nach Flassbeck & Barth (2020) gegeben. Ergänzt wird dieses durch das Konzept der Co-Abhängigkeit nach Flassbeck (2020; 2013).
» Diagnosekonzept
Die Methoden des Behandlungskonzepts des Suchttraumas (S. 142 - 332) werden in Abhängigkeit der zu bewältigenden Symptomatik aufgelistet.
» Behandlungskonzept Suchttrauma
Die anwendungsbezogene Skala dient der Prozessdiagnostik in der therapeutischen Arbeit mit Angehörigen. Sie ist zu Zwecken der Fortbildung entstanden und aus dem Behandlungskapitel abgeleitet (S. 142 - 332). Mit ihrer Hilfe kann fortlaufend der aktuelle Stand von Problemwahrnehmung und Motivation eingeschätzt werden, um geeignete Interventionen zur Förderung des individuellen Prozesses auszuwählen.
» Skala Problemverstrickung/-klärung
Die Übung Alleinsein habe ich auf Grundlage des Unterkapitels 5.6 Traumabewältigung, Abschnitt 5.6.3 Integration des verletzten Kindes des Fachbuchs (S. 299 - 309) entwickelt. Ich nutze die Übung gerne in Fortbildungen, in der Gruppentherapie oder auch - leicht angepasst - in der Einzeltherapie. Sie verdeutlicht die zentrale Lernerfahrung der Psychotherapie des komplexen Suchttraumas, dass die KlientInnen ihr posttraumatisches Alleinsein überwinden, indem sie ein Erwachsenen-Ich entwickeln, welches ihr verletztes inneres Kind an die Hand nimmt und für es gut sorgt.
» Übung Alleinsein
Der Impuls "Wütender Lebenshunger" habe ich für einen Workshop entwickelt. Er basiert auf dem Abschnitt 5.5.2 Emotionsfokussierte Methoden (S. 249 - 260). Hintergrund der Übung ist die Erfahrung von Kindern aus Suchtfamilien, für Wutausdruck, Willensäußerungen und Spielverhalten bestraft und in der Entfaltung von Eigenständigkeit und Lebenslust beschnitten worden zu sein. Metaphorisch sind ihnen die Flügel gestutzt und sie sind in ein Korsett gezwungen worden. Die Übung zielt darauf, die verletzte Sehnsucht anzusprechen und ihr Schwingen zu verleihen, frei nach dem Motto "Gute Mädchen kommen in den Himmel, böse überall hin."
» Wütender Lebenshunger